Vorweg ganz kurz: Wir haben es geschafft! Die letzte Etappe liegt hinter uns und wir sind gut und gesund im Ziel in Sexten angekommen.
Schon gestern mischte sich die Vorfreude auf das Ziel (und damit das Ende der Strapazen…) mit ein wenig Schmerz wegen des bevorstehenden Abschieds von den wunderschönen Alpen, einem genialen Event und vielen netten Menschen… Wir sind die letzten Tage immer entspannter geworden: Beim Bus-Transfer gestern nach der Pasta-Party kam unter den Läufern irgendwie ein wenig „Klassenfahrt-Stimmung“ auf, ich habe nochmal nette alte „Bekannte“ wie den Inhaber der Las-Vegas-Lodge Uli (auf der Pasta-Party) oder den Guide von Holomites Andreas (zufällig im gleichen Hotel mit einer Gruppe) getroffen. Die beiden waren Teil der GORE-Experience-Tour „Trailrun-Camp in den Dolomiten“ Mitte letzten Jahres, mit dem diese „Trailrun-Reise“ für mich ja erst begonnen hat…
Abends lag ich zwar schon im Bett, bin dann aber noch Flos Einladung auf seine Rest-Pizza gefolgt und bin nochmal runter ins Hotel-Restaurant. 😉
Aber nun zu heute:
Wir haben es geschafft! Der TAR 2012 ist erfolgreich gefinisht! Auf der letzten Etappe mit 34 Kilometern und fast 1300 Höhenmetern von Niederdorf im Pustertal in den herrlich gelegenen Dolomitenort Sexten ging es in strahlendem Sonnenschein vorbei an einer wirklich atemberaubender Kulisse: Den Drei Zinnen, dem Wahrzeichen der Dolomiten. Nach etwas zähen 15 Kilometern im leicht welligen, kontinuierlichen Anstieg, bei denen ich irgendwie nach den fast 300 Kilometern der letzten Tage in den Beinen nicht mehr viel schneller konnte als mit einem 5:15er-Schnitt dem Berg entgegen zu laufen, hat mir noch einmal einer der Spanier lachend auf die Schulter geklopft. Aber dann nicht mehr. 😉
Auf ging es in den Anstieg zu den Drei Zinnen – zwar sehr anstrengend, aber mit dem Gedanken an „den letzten Berg“ im Hinterkopf und vor allem der tollen Ausblicke (später) war das alles machbar. Oben auf 2400 Metern war die Landschaft einfach total beeindruckend und das Laufen hat richtig Spaß gemacht. Auch (die meiste Zeit) dann bergab. Erst einmal war es nicht soooo steil und technisch schwierig und dann glaube ich, die Tage hier tatsächlich ein wenig dazu gelernt zu haben.
Vorbei an vielen (meist klatschenden und „Bravissimo“ rufenden) Touristen ging es dann runter zum beeindruckenden Zieleinlauf nach Sexten. In strahlendem Sonnenschein und ausgelassener Stimmung feierte jeder Läufer/jedes Team seine Zielankunft und ließ es sich bei Bier, Pizza, Kuchen und anderen leckeren (und gesund-leckeren – wie von Dr. Jentschura) Dingen gut gehen.
Mich haben zudem überraschenderweise der Laufkollege Rüdiger aus Dortmund und unsere Physiotherapeutin/“mobile Massage“ aus der Firma Birgit, die gerade Urlaub in der Gegend machen, im Zielbereich erwartet und beglückwünscht, was mich sehr gefreut hat.
Mit dem heutigen 12. Platz und einer guten Zeit haben wir unseren 10. Gesamtrang ohne Probleme verteidigt.
Nun haben wir zwar müde Beine, aber sind sehr glücklich und zufrieden über die beeindruckenden Erfahrungen der letzten Tage. Eigentlich nur als Natur-Erlebnis gedacht, wurde am 2. Tag dann doch unser sportlicher Ehrgeiz geweckt und wir konnten sportliche Leistung und tolle Erlebnisse in der Natur bei einem tollen Event mit vielen netten Menschen erfolgreich verbinden.
Das wird nun heute abend auf der großen Finisher-Party auch ausgiebig gefeiert!
P.S.: Ja, die Feier war nochmal ein sehr schöner Abend zusammen. Die Verpflegung wurde von der sonst üblichen Pasta-Party mit Wasser/alkoholfreiem Weizen zur Schweinshaxn-Party mit Bier und leckerem Rotwein aus der Region, ich habe nochmals mit sehr vielen Menschen gesprochen und mich schon mal verabschiedet, wir durften bei der Siegerehrung die Gewinner beklatschen und uns mit sehr viel Applaus beim ganzen Team (Plan-B, Vivalpine, GORE, …) für die wirklich perfekte Organisation der acht Tage bedanken! Dann gab es nochmals die Bilder des Tages und das Video der Woche: Unglaublich, was wir diese Tage (nicht nur läuferisch) hier in den Alpen erleben durften. Da stieg nochmal der Abschiedsschmerz. Der sich dann mit der Verleihung der Finisher-Shirts und dem Live-Auftritt von Matthi, der das Motto-Lied „Keep on Running“ zum Transalpine geschrieben hat (was wir täglich mehrfach gehört haben) erst einmal schnell wieder in Partystimmung gewandelt hat. Jaja, ins Ziel humpeln, aber auf den Tischen tanzen. 😉 Wir waren aber nicht mehr sooo lange da, denn ich war auch froh, dann im Bett zu liegen.Am Sonntag ging es dann wieder um 8:00 Uhr los – aber diesmal mit dem Bus 😉 nach Ruhpolding und von da aus mit unserer supernetten Fahrgemeinschaft weiter nach Hagen/Dortmund (leider verzögert durch diverse Staus, so dass wir abends erst spät zurück waren).
Was für unglaubliche Tage durften wir wieder erleben! Deeply thankful…
Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Alpenüberquerung und dem super 10. Platz! Und vielen Dank für die tolle Berichterstattung, sodass man auch im tiefsten Flachland mitfiebern konnte!
Erholt Euch gut, viele Grüße, Uwe
Herzlichen Glückwunsch auch von mir noch einmal an dieser Stelle.
Ich habe wirklich mitgefiebert. Es war ja dann doch schon fast ein Rennen und als Du am 7. Tag von der Erschöpfung schriebst, war ich schon ganz Bange um Eure Gesundheit.
Offensichtlich seid Ihr bei Kräften geblieben seid den letze Tag mit Verstand angegangen. Laufen mit Beine, Herz und Versand. So macht man Sieger! Bravo!